Geburtsatmung

Geburtsatmung

Hecheln war gestern ;). Atmen kannst du, tust es jetzt gerade in diesem Moment und somit hast du das stärkste "Werkzeug" (meiner Meinung nach) für deine Geburt oder auch für deinen Alltag immer dabei!

  • tief in den Bauch einatmen – doppelt so lange ausatmen
  • Atmung z.B. mit Zählen verstärken, wie es sich gut für dich anfühlt

 

Ziel: versorgt dein Baby und dich mit Sauerstoff, unterstützt die Muskelarbeit deiner Gebärmutter, hält dich konzentriert und fit
 
  • langer, tiefer Atemzug in Bauch, gleichlanges Ausatmen – gleichmäßig und ruhig, ohne Luftanhalten oder Verkrampfen

 

Ziel: versorgt dein Baby und dich mit Sauerstoff, unterstützt die Muskelarbeit deiner Gebärmutter, hält dich konzentriert und fit

  • kurz einatmen – kräftig und lang ausatmen nach unten-draußen (als würdest du etwas Schweres schieben)
  • intuitiv mitschieben anstatt angeleitet powerpressen

Ruheatmung | Farbatmung

Ergänzend noch ein paar Dinge :).

Die hier als Ruheatmung bezeichnete Technik beherrschst du bereits perfekt. In allen Situationen, in denen du entspannt bist, wendest du sie bereits unbewusst an. Im Schlaf, beim Spazierengehen, während einer Massage, wo auch immer.

Merkst du, dass deine Atemzüge anfangs noch relativ gleich lang sind, dann ist das normal. Je tiefer du in die Entspannung gehst, umso länger wird dein Ausatemzyklus. Nimm als „Hilfe“ gern das Zählen oder nutze Bilder, die du dir vorstellst. Oder geh rein nach deinem Gefühl ;).  Hauptsache, du hälst keine Luft an! Ein Bild zum Visualisieren, das ich gerne in meinem mentalen Geburtsvorbereitungskurs nutze, ist das einer sich aufbäumenden und am Strand brechenden Welle, wenn die Gischt, also der weiße Schaum der Welle, an den Strand gespült wird und sich großflächig im Sand verteilt.

Auch hier atmest du tief in deinen Bauch. Eine Hand liegt auf deiner Brust, still, die andere auf deinem Bauch, sich rhythmisch hebend und senkend. Wenn es dir hilft, stell dir bildlich vor, wie dein Atem direkt in deine untere Hand strömt. Atme in sie hinein. So wirst du deinen ganz eigenen Atemrhythmus finden.

Die Ruheatmung wird auch als Farbatmung bezeichnet. Warum? Stell dir vor, du atmest Entspannung ein. Diese Wolke aus Entspannung hat deine Lieblingsfarbe. Du atmest sie durch deine Nase ein und stellst dir vor, wie sich die Farbe in jedem Ecke deines Körpers verteilt. Mit jedem Mal ein Stückchen weiter. Bis in die Zehenspitzen :). Während der Wehenpausen angewendet oder im Alltag, wenn es mal sprichwörtlich „brennt“ eine wunderbare Methode um seinem Körper zu vermitteln „Es ist alles ok.“

Wellenatmung

Bei der Wellenatmung kann es sein, dass du sie gut üben musst, denn die gleichmäßig langen Atemzüge entstehen selten intuitiv und „aus dem Bauch heraus“.

Diese Technik kannst du während der Wehen anwenden.

Probiere einfach mal Folgendes: Atme langsam und bewusst durch die Nase ein, zähle dabei bis 10. Atme danach langsam erneut durch die Nase aus, zähle dabei rückwärts. Achte auch hier auf deinen Bauch, in den geatmet werden soll ;). Sehr wahrscheinlich wirst du anfangs verkrampfen, es wird sich nicht stimmig für dich anfühlen und du wirst das Gefühl bekommen, mal wieder „richtig atmen“ zu wollen. Dann zähle einfach nur bis 8. Oder 6. Oder welche Zahl sich gut anfühlt. Was du aber merken wirst, ist, dass du nach einer Weile immer weiter zählen können wirst. War es vorher eine 6, wird es bestimmt bald eine entspannte 8 sein. Je öfter du übst, umso leichter wird es dir fallen. Die Nasenatmung hilft dir dabei, den Luftstrom länger auszudehnen und du kannst auch nicht zu viel Luft einatmen.

So atmend können du und dein Baby stundenlang perfekt mit Sauerstoff versorgt werden. Ohne Hyperventilieren. Ohne Stress.

Geburtsatmung

Hier fließt dein Atemstrom in Form eines „J“ durch deinen Körper nach unten und dann aus dem Becken heraus – daher wird diese Technik auch J-Atmung genannt.

Die Geburtsatmung ist ganz intuitiv, ohne üben, ohne zählen und vorallem ohne Pressen. Du atmest, wie du es fühlst. Du schiebst dein Baby mit jedem Atemzug ein Stück weiter heraus. Beim Pressen hälst du automatisch die Luft an, nimmst somit auch deinem Baby sinnbildlich „die Luft“. 

Hier nicht, du atmest weiter. Somit ist diese „Schiebeatmung“ viel schonender für deinen Beckenboden, deinen Damm, dein Baby.

So geht sie: Du atmest ein, verengst etwas den Hals und deinen Kehlkopf, so, als würdest du einen Frosch im Hals loswerden wollen, spannst deine seitlichen Bauchmuskeln an und atmest langsam und kräftig nach unten daußen.

Dabei kannst du tönen wenn dir danach ist. Lass dir das nicht nehmen. Geburt kann leise sein, kann laut sein oder alles beides!

Beim Ausatmen wählst du einen schönen vollklingen „tiefen“ Vokal wie „Aaaaaa“, „Ooooo“ oder „Uuuuu“. Manche Frauen mögen aber auch kurze Worte oder Buchstabenkombinationen, die sie langziehen können. „Jaaaa“ oder „Offen“. Du wirst merken, was du bevorzugen wirst ♥.

 

 

Mit diesen Techniken wirst du handlungsfähig unter deiner Geburt sein, kannst auf Schmerzen reagieren, mit ihnen umgehen oder sie vielleicht gar nicht erst entstehen lassen. Jede Geburtsreise verläuft ganz individuell, jede Frau hat eine andere Wahrnehmung von Schmerz. Lass dich dahingehend nicht stressen und übe die ersten beiden Atemtechniken immer und immer wieder, integriere sie in deinen Alltag, egal ob schwanger oder nicht oder nicht mehr.

Schön, dass du hier bist!

Ich folge meinem Herzen als Mütterpflegerin und Fotografin für Frauen und ich freue mich, wenn ich dich ein Stückchen auf deinem Lebensweg begleiten darf – während deiner Schwangerschaft oder in der Babyzeit.

Herzliche Grüße, Anne 

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